Erläuterungstext
Städtebauliches und freiräumliches Gesamtkonzept
Der Entwurf basiert auf der städtebaulichen Grundidee eines zentralen, längsgestreckten Angers, um den sich die Baufelder gruppieren. Zur Straßenseite der LAs 14 werden Wohnhöfe für Geschosswohnungsbau situiert, die Anordnung der Familienhäuser erfolgt in Kleinquartieren um keilförmige Erschließungsanger, die sich zum Naturschutzgebiet orientieren. Am südwestlichen Entree formuliert das Quartierszentrum den Auftakt für das neue Stadtgebiet. Die südöstliche Pufferzone wird kammartig zwischen die Hausquartiere erweitert und freiräumlich mit dem Anger vernetzt. Das Wäldchen ist strukturell in den Bereich des Geschosswohnungsbaus integriert. An der LAs 14 werden 2 Parkhäuser angeordnet, die den Verkehr im Siedlungsgebiet erheblich reduzieren. Es werden 2 Bauabschnitte vorgeschlagen, deren Nahtstelle sich an der Verlängerung zur Neißestraße befindet.
Bebauungs- und Freiraumstruktur
Der Geschosswohnungsbau wird in Form von Wohnhöfen organisiert, aufbauend auf einer windmühlenartigen Verzahnung des Wohnhofes mit den Erschließungsflächen, die als verkehrsreduzierte Mischflächen angelegt sind. Die Baustruktur zur LAs 14 wird geschlossener formuliert. Die Höhenentwicklung beträgt 4 Geschosse. Zum Anger werden kleinteiligere und dreigeschossige Gebäude angelegt. Die Innenhöfe öffnen sich großzügig zum Anger und vernetzen sich aufgrund der korrespondierenden Anordnung mit den Erschließungsangern der gegenüber liegenden Hausgruppen. Der Anger dient als zentraler aktiver Freiraum mit Spiel- und Kommunikationsflächen und wird an den Schmalseiten durch Plätze akzentuiert und durch besondere Bautypologien und Nutzungen begrenzt. Das südwestlich angeordnete Quartierszentrum bildet dabei den Schwerpunkt mit einem Mobilitätshub und integriertem Supermarkt sowie Co-working spaces in den darüber liegenden Geschossen. Die Kindertagesstätte wird ebenfalls zu diesem Quartiersplatz situiert. Die Hausgruppen werden ebenfalls windmühlenartig um Erschließungsanger konzipiert und thematisch mit unterschiedlichen Hausformen besetzt. In die Angerflächen sind Spielmöglichkeiten und Parkplätze integriert, in den befestigten Bereich sind Gemeinschaftsräume über Carports vorgesehen. Die Familienhaustypen sind jeweils 2-geschossig vorgesehen, Garagen und Nebenanlagen für Fahrräder befinden sich ausschließlich zwischen den Hauptgebäuden, sodass diese nur untergeordnet in Erscheinung treten. Im Bereich der Reihenhäuser sind 3-geschossige Aufsätze in Teilbereichen vorgesehen, zur Rhythmisierung und Stärkung der Raumkante am Anger.
Das Konzept der Freiräume erfolgt nach einer differenzierten Typologie.
Die Angerflächen mit den Quartiersplätzen stellen die kommunikativen und aktiven Spielbereiche dar und integrieren die Haupterschließung. Demgegenüber entwickeln die Pufferzone zum Naturschutzgebiet mit den Grünkeilen zwischen den Hausquartieren einen naturnahen Freiraumcharakter. Das Wäldchen wir als besonderer Freiraum in die Bebauung integriert und bietet neben dem ökologischen und visuellen Erlebnis Anreize für besondere Spiel- und Sportarten. Halbprivate Wohnhöfe und private Gärten ergänzen das Freiraumangebot.
Erschließungskonzept
Es werden 4 Erschließungspunkte von der LAs 14 konzipiert. Der Großteil des Zielverkehrs wird dabei auf kurzem Wege in den Quartiersparkhäusern aufgefangen. Der verbleibende Restverkehr, ausschließlich für Einfamilien- und Doppelhäuser, erfolgt schleifenartig über Erschließungsbögen. Die weitgehende Unterbringung von Parkplätzen in den 5-geschossigen Sammelgaragen, reduziert Baukosten, insbesondere aufgrund der Hochwasserthematik, begrenzt die Bodenversiegelung auf ein Minimum und erlaubt eine flexible und bedarfsabhängige Anpassung des Stellplatzbedarfes auf Zukunft gesehen durch die Möglichkeiten des Rückbaus und/oder Umnutzung dieser Flächen, z.B. für gewerbliche Nutzungen. Bei den dezentral gelegenen Einzel- und Doppelhäusern werden aufgrund der begrenzten Anzahl und der größeren Entfernungen überwiegend hausnahe Garagen angeboten. Grundsätzlich werden die ökologischen Mobilitätsarten gefördert. Die Quartiersgaragen werden als Mobilitätshubs mit Angeboten von Leihfahrrädern, carsharing und Elektroladestationen ergänzt.
Architektonisches Konzept Wohnungsbau
Das Wohnungskonzept mit einem hohen Anteil an kleinen und kompakten Wohnungen wird differenziert entwickelt und variiert für unterschiedliche Zielgruppen. Wohnungsbezogene Freiräume werden unterschiedlich als Balkone, Loggien und kombinierte Lösungen angeboten. Damit wird auch eine architektonische Vielfalt erreicht. In den Erdgeschossen werden Gemeinschaftsflächen und Arbeitsbereiche dezentral integriert. Optimierte Erschließungsanteile als Drei- und Vierspännertypen gewährleisten eine sehr wirtschaftliche Bauweise und in der Folge kostengünstigen und leistbaren Wohnraum. Die Geschosswohnungsbauten werden gestalterisch akzentuiert durch Besonderheiten bei der Putz- und Materialwahl der Fassaden sowie der gestalterischen Betonung der Erdgeschossbereiche. Als leitendes Gestaltungselement bei den Familienhäusern wird Holz gewählt, um den naturnahen und ökologischen Charakter der Siedlung zu unterstreichen.