Erläuterungen :
Städtebauliches Gesamtkonzept
Grundidee des Entwurfes ist die räumliche Fassung eines zentralen Quartiersparks durch vier Baufelder. Damit entsteht eine geschützte introvertierte Quartiersmitte, an der alle Baufelder partizipieren. Die Fugen der Baufelder stellen eine Vernetzung des Quartiers zu den anschließenden Wohngebieten im Westen und zum Kreuzungspunkt der Zschokkestraße mit der Westendstraße her. Ein zentraler Stadtteilplatz formuliert hier das Entree zum Quartier. Die Positionierung der Schule im Südosten erfolgt aus Gründen der Visibilität und der Möglichkeit die lärmintensiven Sportnutzungen nach abgewandt von den Wohnnutzungen zu legen.
Bebauungs-, Nutzungs- und Freiflächenkonzept
Die Baufelder werden als weitgehend geschlossene und kompakt verdichtete Wohnblöcke mit Wohnhöfen bespielt. Zum inneren Quartierspark gibt es jeweils eine Öffnung, die die Vernetzung der Wohnhöfe mit dem zentralen Quartierspark herstellt. Zu den lärmintensiven Seiten bleiben die Blöcke in überwiegend 7-geschossiger Bauweise geschlossen. Durch die polygonalen Formen werden individuelle Räume und unverwechselbare Bauformen geschaffen. Am Quartierspark mit drei Quartiersplätzen werden drei moderate Hochpunkte mit 9-10 Geschossen gesetzt. Der Kreuzungspunkt Zschokkestraße– Westendstraße wird durch ein 20-geschossiges Hochhaus akzentuiert, das durch seine zurückversetzte Position vom Kreuzungspunkt gut wahrgenommen wird und durch seine unregelmäßige polygonale Ausformung aus verschiedenen Richtungen plastisch differenziert in Erscheinung tritt. Im Bereich des Kreuzungspunktes wird ein großzügiger Stadteilplatz formuliert, an dem Kerngebietsnutzungen mit Einzelhandelsnutzungen im Erdgeschoss angeordnet werden. Diese können vom Kreuzungspunkt der beiden wichtigen Stadtstraßen gut wahrgenommen werden.
Die integrierten Kindertagesstätten werden zum Inneren des Quartiers orientiert. Die Freibereiche der Kindertagesstätten werden dabei aus den introvertierten Wohnhöfen herausgehalten. Die Einrichtung für Jugendliche wird in den Landschaftsraum der Grünverbindung integriert und als eingesenkte Freifläche lärmabschirmend zu den Sportflächen orientiert. Im Erdgeschoss werden für die Wohnungen durchgehend Hochparterrelösungen entwickelt. Dadurch wird zu den öffentlichen Wegen und Straßenseiten die Privatsphäre gewahrt und es können höhere Räume für Sondernutzungen ohne Deckenversprung über dem Erdgeschoss angeboten werden. Grundsätzlich sind die Treppenhäuser zur Sicherung qualitätsvoller Freianlagen als Sicherheitstreppenräume mit Druckbelüftung vorgesehen, sodass kein 2. Rettungsweg erforderlich wird.
Mobilitätskonzept
Den verkehrsdominierten Rändern des Quartiers wird eine verkehrsreduzierte Gestaltung im Innern entgegengesetzt. Knappe und direkte Zufahrten von den Hauptstraßen in die Tiefgaragen ermöglichen eine verkehrsarme Gestaltung der inneren Wegestruktur, die die Mobilitätsbedürfnisse von Radfahrern und Fußgängern stärkt, sowie Spielräume für Kommunikations- und Rekreationsflächen schafft. Zusätzliche Angebote im ÖPNV – Bereich, Car-sharing, Elektroautoladestationen und Fahrradstationen leisten einen Anreiz zu stadtgerechtem Mobilitätsverhalten. Eine interne Erschließungsspange in Fortführung des Kiem-Pauli-Weges bis zur Westendstraße sichert die Fahrerschließung des nördlichen Baufeldes inkl. Anlieferung und trägt zur sozialen Kontrolle für die inneren Quartiersbereiche bei. Durch das feinmaschige Wegenetz wird ein transparentes Stadtquartier für Fußgänger und Radfahrer insbesondere von den westlich und südwestlich angrenzenden Wohngebieten zur Grundschule sowie zum Stadteilplatz an der U-Bahnhaltestelle geschaffen.