Städtebauliches und landschaftsplanerisches Gesamtkonzept
Das städtebauliche Strukturkonzept sieht 4 orthogonale Baufelder vor, die das Studentenwohnheim und das Hochhaus integrieren. Die Baufelder sind in einen durchgehenden Nord-Süd und Ost-West gerichteten Grünzug eingebettet und ihre Anordnung formuliert einen windmühlenartig geprägten Binnenraum. Dadurch werden übergeordnet in Ost-West sowie sekundär in Nord-Südrichtung Anbindungen an die bestehenden Freiräume geschaffen. Es erfolgt eine Differenzierung in Innen- und Außenräume die miteinander verknüpft sind. Die Baufelder formulieren klare orthogonale Raumkanten zu den umliegenden Räumen. Innerhalb der Baufelder wird durch polygonale Knicks der Gebäude ein weicher, fließender Raumeindruck erzeugt nach dem Prinzip „harte Schale weicher Kern“. Die Gestaltung der Wege und Spielbereiche folgt dieser Konzeption. Durch eine Höhenstaffelung der Gebäude und Zäsuren wird die Bebauung plastisch belebt und akzentuiert. Öffnungen nach außen werden an den lärmintensiven Bereichen vermieden oder minimiert, zu den öffentlichen Binnengrünräumen werden breitere Fugen entwickelt. Die Bebauungsstruktur mit den gewählten Höhenstaffelungen erlaubt die Anlage privater Dachterrassen. Auf den Hauptdächern werden zusätzlich gemeinschaftliche und private Freiflächen angeboten.
Die zentralen kommerziellen Nutzungen werden im baulichen Zusammenhang südlich des Hochhauses angelegt. Dadurch besteht die Möglichkeit Autoverkehr im Zusammenhang mit Einzelhandel und Besuchern störungsfrei für die Bewohner direkt abzufangen. Eine gute Wahrnehmbarkeit für den Einzelhandel von der Siemensallee wird dadurch ebenso gewährleistet. Entlang der Baierbrunner Straße werden im nördlichen Teil zusätzlich erdgeschossig Läden angeboten.
Für den allgemeinen Kfz- Verkehr wird eine knappe Erschließung gewählt. Tiefgaragen mit Erschließung über die Siemensallee, Baierbrunner Straße und Hofmannstraße nehmen den ruhenden Verkehr auf. Die Wohnerschließung erfolgt überwiegend durch breite Geh- und Radwege, die für Rettungsfahrzeuge etc. befahrbar sind. Die Mobilität von Radfahrern und Fußgängern sowie Aufenthalt und Spiel stehen bei den oberirdischen Erschließungsflächen im Vordergrund. Rad- und Fußwege sind entlang der Nord-Süd verlaufenden urbanen Promenade und über den mit dieser vernetztem Wegesystem engmaschig vorhanden.
Der wertvolle Baumbestand auf dem Grundstück bleibt weitgehend erhalten.
Im Westen nimmt die Bebauung Abstand von dem geschützten Landschaftsbestandteil Siemenswäldchen und ein breiter, großzügiger Grünzug entsteht. Die Landschaftsbestandteile Siemenswäldchen werden in die geplanten Grünzüge integriert und durch weitere Baumpflanzungen gestärkt. Auch der Baumbestand entlang der Siemensallee bleibt als wertvoller Übergang zur Bebauung erhalten und gestärkt.
Die öffentlichen Grünflächen sind landschaftlich mit ökologischen, artenreichen Wiesen, einheimischen Baumarten gestaltet und erfüllen eine hohe Erholungsfunktion. Ein Wegesystem, vielfältige Aktionsflächen bieten intensive Erholungsmöglichkeiten, die inhaltlich in Zusammenarbeit mit dem sehr aktiven Bezirksausschuss und den zukünftigen Bewohnern entwickelt werden können - z.B. Flächen für Urban Gardening, Spiel und Sportflächen für Erwachsene und Jugendliche, Spiel- und Liegewiesen, Erholungsflächen im Grünen bei denen das Naturerlebnis in Spiel einbezogen werden kann. Die Aktionsflächen für Jugendliche in Verbindung mit einer Jugendeinrichtung befinden sich abseits von der Wohnbebauung und stellen keine Störung für ruhiges Wohnen dar.
Der zentrale Grünzug in Ost West-Richtung verbindet die Wohnquartiere im Norden und Süden. Als urbaner Park ist es für intensive Freiraumnutzung gewidmet. Ein großer zentraler Spielplatz für alle Altersgruppen ist ein Magnet für alle Kinder und Erwachsene. Sitzmöglichkeiten, ökologisch angelegte, artenreiche Wiesen mit locker verteilten, transparenten Baumgruppen und dazwischen ausgemähten Rasenflächen für Spiel und Aufenthalt gliedern die zentrale Grünfläche und prägen den Charakter des Parks.
Im weichen Kern der Wohnquartiere ist private Gartennutzung im Erdgeschoss mit Übergang zu Gemeinschaftsflächen für Spiel, Gärtnern und Aufenthalt für die Bewohner geplant. Die großzügig bemessenen Freiflächen zwischen den Gebäuden ermöglichen eine gute Zonierungsmöglichkeit in den Übergangsbereichen zwischen privat und gemeinschaftlich genutzten Freiflächen.